Konzepte von Kommunikation und Information
Referent: Henrik Fulda
Dieser Workshop ⁿber Kommunikationstheorien war alles in allem ein wenig
ernⁿchternd. Wer den Titel des Vortrags kannte, hatte sich wahrscheinlich
auf etwas anderes eingestellt als auf den Austausch von eigenen Erfahrungen
von Seiten der Zuschauer und relativ trockenen Theorien zum Thema
Kommunikation von Seiten des Referenten. Das Thema Information hΣtte den
Zeitrahmen noch weiter ⁿberschritten und war deswegen von vorneherein
ausgeklammert.
Die Veranstaltung startete mit dem oft zitierten Satz von Paul Watzlawick
- "Man kann nicht nicht kommunizieren". Die Frage war, ob das nicht nur fⁿr
face-to-face-Kommunikation gilt, sondern auch fⁿr die Kommunikation ⁿber
Telefon und Computer; allgemein ging es die ganze Zeit darum, welche Aspekte
der face-to-face-Kommunikation auch bei technisch vermittelter Kommunikation
zum Tragen kommen.
Wie kommuniziere ich wann, mit wem, womit und worⁿber? Diese Frage
verdeutlicht die Bestandteile von Kommunikation. Wichtig sind dabei
Kommunikationsumgebung und Kommunikationsverhalten. Die
Kommunikationsumgebung ist Voraussetzung und Rahmen fⁿr ein GesprΣch, zum
Beispiel, ob ein Mensch mit einem Handy oder mit Hilfe eines Computers
kommuniziert. Das Kommunikationsverhalten bestimmt, wie eine Person sich in
einer Unterhaltung verhΣlt, wobei Emotionen und die Reflektion des eigenen
Verhaltens eine Rolle spielen. Zu diesen beiden Teilaspekten der
Kommunikation treten einige Fragen auf: Wie ist die eigene
Kommunikationsumgebung bestimmt? Wodurch ist das Verhalten in dieser
Umgebung bestimmt? Wie ist das Verhalten langfristig reflektierbar? Welche
Optimierungsm÷glichkeiten stehen zur Verfⁿgung?
Die Kommunikationsumgebung lΣ▀t sich in mehrere Unteraspekte trennen. Zum
einen gibt es Variablen, die sich zu den pers÷nlichen Fertigkeiten zΣhlen
lassen, wie Sprache, kultureller Hintergrund und KompatibilitΣt zu anderen
Menschen. Zum anderen gibt es Σu▀ere Einflⁿsse wie die Anzahl der
KommunikationskanΣle, die Verfⁿgbarkeit sowohl der Technik als auch der
Kommunikationspartner.
Kommunikationsverhalten mu▀ zunΣchst gelernt werden; in jedem Medium neu, da
es in unterschiedlichen Medien verschiedene Verhaltensregeln gibt, die
befolgt werden mⁿssen, um ⁿberhaupt kommunizieren zu k÷nnen. Dazu kommt ein
Abgleich des Verhaltens unter den GesprΣchsteilnehmern, der je nach Medium,
Kommunikationsabsicht und Bekanntheitsstatus unterschiedlich gut
funktioniert. Kommunikationsverhalten wird erst dann reflektiert, wenn
Probleme in einem GesprΣch auftauchen, weil erst dann etwas am Verhalten
geΣndert werden mu▀.
Wenn eine GesprΣchsituation reflektiert wird und erkennbar ist, da▀ die
Kommunikation nicht ideal funktioniert, gibt es mehrere M÷glichkeiten, die
Situation zu verbessern. Zum Teil ist es hilfreich, von den vier
Kommunikationsebenen - Inhalt, Beziehung, Apell und Selbstoffenbarung (nach
Schulz von Thun) - eine oder zwei auszublenden. Das ist nur zwischen
Kommunikationspartnern m÷glich, bei denen die Kommunikation auf Beziehungs-
und Selbstoffenbarungsebene ⁿberflⁿssig ist. Es lΣ▀t sich erkennen, da▀ dies
nur selten der Fall sein wird. Eine weitere M÷glichkeit der Optimierung wΣre
es, den Kreis der Kommunkationspartner einzugrenzen, in dem GeprΣche
abgebrochen werden, die nicht sinnvoll erscheinen oder zu nichts fⁿhren.
Dabei sollte der Aspekt nicht au▀er acht gelassen werden, da▀ es
Unterhaltungen gibt, bei denen die Inhaltsebene unwichtig ist, und die
zustandekommen, weil sich zwei Personen unterhalten wollen. Damit
Kommunikation effektiv ist, ist es wichtig, da▀ die GesprΣchspartner einen
gemeinsamen Level finden und beiden die Materie bekannt ist. Je mehr die
Beteiligten sich mit einem bestimmten Thema auskennen, desto optimaler
verlΣuft ein GesprΣch. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anzahl der
EmpfΣnger einer Nachricht, sowohl in der face-to-face-Kommunkation als auch
in medial vermittelter Kommunikation. Je mehr EmpfΣnger es gibt, desto
genauer mu▀ sich der Sender ausdrⁿcken, weil er nicht davon ausgehen kann,
da▀ alle EmpfΣnger die gleichen Voraussetzungen haben.
Meike von der Born
Folien zum Vortrag